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HOTEL LEXIKON

Erklärung des Begriffs: No-Show

Der Begriff „No-Show“ bezieht sich auf einen Gast, der eine Reservierung im Hotel vorgenommen hat, jedoch zum geplanten Anreisedatum nicht erscheint und die Buchung auch nicht vorher storniert. Diese Nichterscheinung erfolgt in der Regel ohne vorherige Benachrichtigung an das Hotel. Ein „No-Show“ führt oft dazu, dass das reservierte Zimmer leer bleibt, obwohl es hätte an andere Gäste vergeben werden können.

Ursachen von „No-Shows“

Es gibt viele Gründe, warum Gäste zu einem „No-Show“ werden können:

  1. Persönliche Umstände: Ein Gast könnte aufgrund von Krankheit, familiären Notfällen oder anderen unvorhergesehenen Ereignissen nicht anreisen.

  2. Änderungen in Reiseplänen: Flugverspätungen oder -ausfälle, unvorhergesehene Änderungen bei Geschäftsterminen oder einfach eine Änderung der Reisedestination könnten dazu führen, dass ein Gast nicht im Hotel erscheint.

  3. Vergessene Reservierungen: In manchen Fällen vergessen Gäste einfach ihre Buchung oder buchen versehentlich mehrere Hotels für denselben Zeitraum.

  4. Mangelnde Kommunikation: Einige Gäste denken möglicherweise nicht daran, ihre Reservierung zu stornieren, wenn sie ihre Pläne ändern. Dies ist oft bei weniger erfahrenen Reisenden der Fall.

  5. Schlechte Absichten: In seltenen Fällen könnten Gäste absichtlich mehrere Hotels buchen, um sich Optionen offenzuhalten, und erscheinen dann nur in einem der Hotels, ohne die anderen Buchungen zu stornieren.

Auswirkungen eines „No-Show“ für das Hotel

Ein „No-Show“ kann für das Hotel erhebliche wirtschaftliche und betriebliche Auswirkungen haben. Hier sind einige der wichtigsten Punkte, die Hotels in Bezug auf „No-Shows“ beachten müssen:

  1. Verlorener Umsatz: Wenn ein Gast nicht erscheint und das Zimmer für ihn freigehalten wurde, bleibt das Zimmer ungenutzt, was zu einem direkten Verlust von Einnahmen führt. Das Zimmer hätte an einen anderen Gast vergeben werden können, der möglicherweise für die Nacht bezahlt hätte.

  2. Belegung und Planung: Hotels arbeiten oft mit der Strategie, ihre Zimmerauslastung zu maximieren, um den größtmöglichen Umsatz zu erzielen. „No-Shows“ können diese Planung stören, da das Hotel bis zur letzten Minute erwartet, dass der Gast erscheint, und möglicherweise andere Gäste abweist, die das Zimmer hätten nutzen können.

  3. Personalplanung: Das Hotel bereitet oft das Zimmer und andere Dienstleistungen wie Check-in und Housekeeping vor. Wenn der Gast nicht erscheint, führt dies zu verschwendeten Ressourcen und Arbeitszeit.

  4. Überbuchung als Strategie: Viele Hotels setzen auf Overbooking, um „No-Show“-Fälle zu kompensieren. Overbooking bedeutet, dass das Hotel mehr Reservierungen als verfügbare Zimmer annimmt, basierend auf der Annahme, dass ein bestimmter Prozentsatz der Gäste nicht erscheint. Diese Strategie birgt jedoch Risiken, wenn alle Gäste tatsächlich erscheinen, was zu einer unangenehmen Situation führt, in der das Hotel nicht genügend Zimmer für alle hat.

  5. Image und Kundenzufriedenheit: Während „No-Shows“ für Hotels finanziell belastend sind, müssen sie auch sorgfältig mit den Kundenbeziehungen umgehen. Strenge Stornierungsrichtlinien könnten Gäste abschrecken, während zu lockere Richtlinien zu einer hohen „No-Show“-Rate führen können. Es gilt, eine Balance zu finden, die sowohl das Hotel als auch den Gast zufriedenstellt.

Finanzielle Absicherung: Stornierungsbedingungen und „No-Show“-Gebühren

Um sich vor den finanziellen Verlusten durch „No-Shows“ zu schützen, haben viele Hotels spezielle Stornierungsbedingungen und „No-Show“-Gebühren eingeführt. Diese Richtlinien variieren je nach Hotel, Region und Buchungsplattform, aber einige gängige Praktiken sind:

  1. Kostenfreie Stornierung bis zu einem bestimmten Zeitpunkt: Viele Hotels erlauben Gästen, ihre Buchung bis zu einer bestimmten Frist (oft 24 bis 48 Stunden vor Anreise) kostenlos zu stornieren. Nach Ablauf dieser Frist wird die volle Gebühr oder eine Stornierungsgebühr fällig.

  2. „No-Show“-Gebühr: Wenn ein Gast nicht erscheint und nicht storniert hat, wird dem Gast oft eine „No-Show“-Gebühr berechnet. Diese entspricht häufig dem Preis der ersten Übernachtung, kann aber auch höher sein, insbesondere bei Sondertarifen oder Paketbuchungen.

  3. Nicht erstattungsfähige Buchungen: Einige Gäste buchen zu einem vergünstigten Tarif, der nicht erstattungsfähig ist. In diesen Fällen verliert der Gast bei Nichterscheinen den gesamten Betrag, den er im Voraus bezahlt hat, und das Hotel sichert sich dadurch den Umsatz, auch wenn der Gast nicht erscheint.

  4. Prepaid-Buchungen: Eine weitere Möglichkeit für Hotels, sich vor „No-Shows“ abzusichern, besteht darin, den vollen Betrag bei der Buchung im Voraus zu verlangen. Solche Buchungen sind in der Regel nicht erstattungsfähig.

Vorteile von „No-Show“-Richtlinien für Hotels

1. Schutz vor finanziellen Verlusten: Eine gut durchdachte „No-Show“-Richtlinie hilft dem Hotel, Einnahmenverluste zu minimieren, indem sie sicherstellt, dass ein Teil oder der gesamte Betrag des Aufenthalts vom Gast auch bei Nichterscheinen bezahlt wird.

2. Bessere Planungssicherheit: Klare Stornierungsbedingungen und „No-Show“-Gebühren geben dem Hotel eine größere Sicherheit bei der Planung der Zimmerbelegung und der internen Abläufe.

3. Förderung der Gästeverantwortung: Gäste, die wissen, dass sie eine Gebühr zahlen müssen, wenn sie nicht erscheinen, sind eher bereit, ihre Buchungen zu stornieren oder zu ändern, wenn sich ihre Pläne ändern. Dies reduziert die Zahl der „No-Shows“ und gibt dem Hotel mehr Möglichkeiten, die Zimmer erneut zu vergeben.

Nachteile und Herausforderungen der „No-Show“-Politik

Obwohl „No-Show“-Richtlinien dem Hotel finanzielle Sicherheit bieten, gibt es auch Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Kundenzufriedenheit.

  1. Unzufriedenheit bei Gästen: Einige Gäste könnten die „No-Show“-Gebühren als unfair empfinden, insbesondere wenn unvorhergesehene Umstände wie Flugausfälle oder persönliche Notfälle die Ursache sind. In solchen Fällen muss das Hotel sensibel auf Beschwerden reagieren, um negative Bewertungen und Imageschäden zu vermeiden.

  2. Komplexität bei der Durchsetzung: Die Umsetzung einer fairen und flexiblen „No-Show“-Richtlinie kann eine Herausforderung sein. Während Hotels Einnahmeverluste minimieren wollen, müssen sie auch sicherstellen, dass die Richtlinien klar und verständlich sind und die Gäste nicht übermäßig belasten.

Maßnahmen zur Reduzierung von „No-Shows“

Hotels können eine Reihe von Strategien implementieren, um die Anzahl der „No-Shows“ zu reduzieren:

  1. Erinnerungen an die Buchung: Automatische E-Mails oder SMS-Erinnerungen kurz vor dem Anreisedatum können Gäste daran erinnern, ihre Reservierung zu stornieren, wenn sich ihre Pläne geändert haben. Dies kann dazu beitragen, die Zahl der „No-Shows“ zu verringern.

  2. Flexible Stornierungsbedingungen: Einige Hotels bieten flexiblere Stornierungsoptionen an, bei denen Gäste bis kurz vor der Anreise stornieren können, ohne dass Gebühren anfallen. Dies kann die „No-Show“-Rate senken, da Gäste eher bereit sind, rechtzeitig zu stornieren.

  3. Anreize für frühzeitige Stornierungen: Hotels können Anreize bieten, z.B. Gutschriften für zukünftige Aufenthalte oder Rückerstattungen, wenn Gäste ihre Buchung frühzeitig stornieren.

  4. Prepaid-Raten und nicht erstattungsfähige Tarife: Hotels können Gästen im Voraus die Möglichkeit geben, günstigere, aber nicht erstattungsfähige Raten zu buchen, wodurch das Risiko von Einnahmeverlusten bei „No-Shows“ verringert wird.

„No-Shows“ sind ein unvermeidlicher Teil des Hotelbetriebs und können für Hotels erhebliche finanzielle Einbußen bedeuten, wenn sie nicht richtig gehandhabt werden. Durch gut durchdachte Stornierungsbedingungen, die Anwendung von „No-Show“-Gebühren und die Implementierung von Maßnahmen zur Reduzierung der „No-Show“-Rate können Hotels ihr Risiko minimieren und gleichzeitig eine Balance zwischen Kundenzufriedenheit und Umsatzoptimierung finden.

Ein erfolgreiches Hotelmanagement erfordert eine klare Kommunikation mit den Gästen, flexible Richtlinien und die Fähigkeit, auf individuelle Umstände einzugehen. So können „No-Shows“ besser gemanagt und deren negative Auswirkungen auf den Betrieb reduziert werden.

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