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HOTEL LEXIKON

Erklärung des Begriffs: Walk-In

Der Begriff Walk-In bezieht sich in der Hotellerie auf Gäste, die ohne vorherige Reservierung in ein Hotel kommen und direkt nach einem verfügbaren Zimmer fragen. Diese Gäste haben also nicht im Voraus über das Internet, Telefon oder Reisebüros gebucht, sondern entscheiden sich spontan für eine Übernachtung. Walk-In-Gäste sind ein gängiges Phänomen in der Hotelbranche und können sowohl für den Hotelbetrieb als auch für den Gast Vorteile und Herausforderungen mit sich bringen.

Ein Walk-In beschreibt den Vorgang, bei dem ein Gast ohne Buchung in ein Hotel kommt und nach einem freien Zimmer fragt. Dies kann entweder aus Bequemlichkeit, weil der Gast in der Nähe des Hotels ist, oder aufgrund unvorhergesehener Umstände wie einer Flugverspätung oder einer Planänderung geschehen.

Ein Walk-In-Gast unterscheidet sich von anderen Hotelgästen durch die fehlende Vorabplanung. Er oder sie erwartet in der Regel sofortige Verfügbarkeit und ist oft bereit, den geforderten Zimmerpreis zu zahlen, da es sich um eine spontane Entscheidung handelt.

Gründe für Walk-Ins

Es gibt verschiedene Gründe, warum Gäste ohne Reservierung in ein Hotel gehen und ein Zimmer buchen möchten:

  1. Spontane Reisen: Manche Gäste entscheiden sich kurzfristig für eine Reise und suchen daher ohne vorherige Buchung nach einer Unterkunft. Dies ist besonders in touristischen Gebieten oder in der Nähe von Bahnhöfen und Flughäfen gängig.

  2. Notfälle oder Planänderungen: Es kann vorkommen, dass Gäste aufgrund von Notfällen wie Flugannullierungen, Autopannen oder unerwarteten Planänderungen ein Zimmer benötigen. In solchen Fällen suchen sie oft spontan nach einem Hotel.

  3. Geschäftsreisende: Einige Geschäftsreisende entscheiden sich möglicherweise kurzfristig, in einer Stadt zu übernachten, und buchen daher nicht im Voraus. In solchen Fällen ist Flexibilität für den Gast von großer Bedeutung.

  4. Überbuchungen in anderen Hotels: Ein weiterer häufiger Grund für Walk-Ins ist eine Überbuchung in anderen Hotels. Wenn ein Gast in einem anderen Hotel keine Unterkunft findet, könnte er sich für eine spontane Buchung in einem nahegelegenen Hotel entscheiden.

Chancen und Vorteile von Walk-Ins für Hotels

Walk-In-Gäste können für Hotels eine wertvolle Einnahmequelle sein, insbesondere in Zeiten niedriger Auslastung. Sie bieten sowohl betriebliche als auch finanzielle Vorteile:

  1. Erhöhung der Auslastung: Hotels haben oft ungenutzte Zimmer, besonders in der Nebensaison oder an Tagen mit geringer Nachfrage. Walk-In-Gäste tragen dazu bei, die Belegung zu erhöhen und Leerstände zu minimieren.

  2. Höhere Zimmerpreise: Da Walk-In-Gäste in der Regel kurzfristig buchen und oft keine Wahl haben, sind sie tendenziell bereit, höhere Preise zu zahlen als Gäste, die im Voraus buchen. Hotels können dies nutzen, um kurzfristig den Umsatz zu maximieren, indem sie den Tagespreis (Rack Rate) oder sogar einen höheren Preis verlangen.

  3. Weniger Buchungskosten: Im Vergleich zu Buchungen über Online-Reisebüros (OTAs) wie Booking.com oder Expedia, bei denen Hotels eine Provision zahlen müssen, entfallen bei Walk-In-Buchungen diese zusätzlichen Kosten. Dies bedeutet, dass der Hotelier den vollen Zimmerpreis behält, was den Gross Operating Profit (GOP) positiv beeinflusst.

  4. Flexibilität und Spontaneität: Walk-Ins bieten Hotels die Möglichkeit, flexibel auf kurzfristige Nachfrage zu reagieren. Dies kann besonders in Städten, Flughafennähe oder stark frequentierten Reisegebieten von Vorteil sein, wo häufig kurzfristige Übernachtungen benötigt werden.

Herausforderungen und Risiken von Walk-Ins

Trotz der genannten Vorteile gibt es auch Herausforderungen und Risiken im Umgang mit Walk-In-Gästen. Diese müssen sorgfältig abgewogen und gemanagt werden, um sicherzustellen, dass das Hotel effizient und profitabel bleibt.

  1. Zimmerverfügbarkeit: Eine der größten Herausforderungen besteht darin, sicherzustellen, dass ausreichend Zimmer verfügbar sind, um Walk-In-Gäste aufzunehmen, ohne jedoch langfristige Reservierungen zu gefährden. Dies erfordert eine präzise Belegungsvorhersage und ein gutes Revenue Management, um die Balance zwischen geplanten Buchungen und Walk-Ins zu halten.

  2. Preisdruck: Während einige Walk-In-Gäste bereit sind, höhere Preise zu zahlen, könnten andere versuchen, zu verhandeln, da sie wissen, dass sie in einer guten Verhandlungsposition sind, insbesondere wenn das Hotel nicht voll ausgelastet ist. Dies könnte dazu führen, dass das Hotel Zimmer zu einem geringeren Preis verkauft als bei einer Vorabreservierung.

  3. Unsicherheit und Planungsrisiken: Da Walk-Ins unvorhersehbar sind, ist es für Hotels schwierig, ihre Belegung exakt zu planen. Dies kann zu Problemen führen, wenn das Hotel bereits fast ausgebucht ist, da Walk-In-Gäste möglicherweise abgewiesen werden müssen. Andererseits besteht die Gefahr, dass das Hotel zu viele Zimmer für Walk-Ins freihält und dadurch potenzielle Buchungen verliert.

  4. Qualität des Gästesegments: Nicht alle Walk-In-Gäste gehören zur gewünschten Zielgruppe eines Hotels. In manchen Fällen könnten Walk-Ins weniger zahlungskräftig oder anspruchsvoller sein. Hotels müssen sicherstellen, dass die Walk-In-Gäste zum Profil des Hauses passen und keine negativen Auswirkungen auf den Ruf oder die Gästebewertungen haben.

Strategien für den Umgang mit Walk-Ins

Hotels können verschiedene Strategien entwickeln, um Walk-In-Gäste effektiv zu managen und von diesem Gästesegment zu profitieren. Hier sind einige der wichtigsten Ansätze:

  1. Kapazitätsmanagement: Eine gute Belegungsprognose ist entscheidend, um sicherzustellen, dass ausreichend Zimmer für Walk-In-Gäste zur Verfügung stehen, ohne langfristige Buchungen zu beeinträchtigen. Hotels können spezielle Software zur Analyse von Buchungsmustern und Nachfrageprognosen verwenden, um die richtige Anzahl von Zimmern für Walk-Ins freizuhalten.

  2. Dynamische Preisgestaltung: Der Preis für Walk-In-Zimmer sollte flexibel und abhängig von der aktuellen Nachfrage gestaltet sein. In Zeiten hoher Auslastung können Hotels höhere Preise verlangen, während in Zeiten niedriger Nachfrage Sonderangebote oder Rabatte angeboten werden können, um Walk-In-Gäste anzuziehen und die Zimmerauslastung zu erhöhen.

  3. Schneller Check-in-Prozess: Da Walk-In-Gäste in der Regel sofort ein Zimmer benötigen, ist es wichtig, einen reibungslosen und effizienten Check-in-Prozess anzubieten. Dies könnte durch den Einsatz von digitalen Tools wie Online-Check-in oder automatisierten Prozessen unterstützt werden, um die Wartezeiten zu minimieren und den Gast schnell unterzubringen.

  4. Marketing und Sichtbarkeit: Um mehr Walk-In-Gäste anzuziehen, ist es wichtig, gut sichtbar zu sein. Hotels in stark frequentierten Gebieten können durch deutliche Beschilderung oder Werbung in der Nähe von Verkehrsknotenpunkten wie Flughäfen oder Bahnhöfen ihre Präsenz erhöhen. Außerdem können Mobile-Apps oder Geolocation-Dienste dazu beitragen, Gäste in der Nähe auf das Hotel aufmerksam zu machen.

  5. Mitarbeiterschulung: Ein gut geschultes Empfangsteam ist entscheidend für den Umgang mit Walk-In-Gästen. Sie sollten in der Lage sein, schnell zu reagieren, professionelle Gästebetreuung zu bieten und gleichzeitig sicherzustellen, dass das Hotel die maximale Rendite aus Walk-In-Buchungen zieht.

Beispiele für typische Walk-In-Situationen

  1. Flughafenhotels: Diese Art von Hotels hat oft mit Walk-In-Gästen zu tun, insbesondere mit Reisenden, die unerwartete Flugausfälle oder Verspätungen erleben. Flughäfen sind typische Orte, an denen kurzfristige Übernachtungen benötigt werden.

  2. Stadtzentren: Hotels in Innenstädten erleben häufig Walk-Ins, insbesondere bei Geschäftsreisenden oder Touristen, die während ihrer Reise flexibel bleiben möchten.

  3. Urlaubsziele: In stark frequentierten Urlaubsgebieten gibt es oft eine hohe Zahl von Walk-Ins, insbesondere während der Hauptsaison. Urlauber, die keinen festen Reiseplan haben oder spontan entscheiden, können in solchen Fällen zu Walk-In-Gästen werden.

Walk-In-Gäste sind ein wichtiger Bestandteil des Hotelgeschäfts und bieten Hotels eine zusätzliche Einnahmequelle, insbesondere in Zeiten niedriger Belegung. Trotz der damit verbundenen Herausforderungen können Walk-Ins, wenn sie richtig gemanagt werden, den Umsatz steigern und zur Maximierung der Kapazitätsauslastung beitragen. Hotels, die über eine gute Preisstrategie, eine effiziente Betriebsführung und geschulte Mitarbeiter verfügen, können das Potenzial von Walk-Ins voll ausschöpfen und so ihren Gewinn optimieren.

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