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HOTEL LEXIKON

Kennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs)

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HOTEL LEXIKON

Erklärung des Begriffs: Kennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs)

In der Hotellerie gibt es eine Vielzahl von Kennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs), die für den Erfolg und die effiziente Führung eines Hotels von zentraler Bedeutung sind. Diese Kennzahlen helfen Hotelmanagern, die Leistung des Hotels in Bezug auf Auslastung, Umsatz, Rentabilität und Kundenzufriedenheit zu bewerten. Die wichtigsten Kennzahlen in der Hotellerie umfassen:

1. Occupancy Rate (Belegungsrate)

Die Belegungsrate ist eine der wichtigsten Kennzahlen in der Hotellerie und gibt den Prozentsatz der verfügbaren Zimmer an, die in einem bestimmten Zeitraum belegt sind. Sie zeigt an, wie gut das Hotel in der Lage ist, seine Zimmer zu füllen.

  • Berechnung:

    Belegungsrate=(Belegte ZimmerVerfu¨gbare Zimmer)×100\text{Belegungsrate} = \left( \frac{\text{Belegte Zimmer}}{\text{Verfügbare Zimmer}} \right) \times 100
  • Beispiel: Wenn ein Hotel 100 Zimmer hat und 80 davon belegt sind, beträgt die Belegungsrate 80 %.

    • Wichtigkeit: Eine hohe Belegungsrate bedeutet, dass das Hotel eine hohe Nachfrage nach seinen Zimmern hat. Allerdings ist sie allein kein Maßstab für den finanziellen Erfolg, da die erzielten Zimmerpreise ebenfalls eine Rolle spielen.

2. ADR (Average Daily Rate, Durchschnittlicher Tagespreis)

Die ADR misst den durchschnittlichen Zimmerpreis, den ein Hotel pro belegtem Zimmer pro Nacht erzielt. Diese Kennzahl zeigt, wie viel das Hotel im Durchschnitt für seine Zimmer verlangt und ist ein Indikator für die Preisstrategie des Hotels.

  • Berechnung:

    ADR=Gesamter ZimmerumsatzAnzahl der belegten Zimmer\text{ADR} = \frac{\text{Gesamter Zimmerumsatz}}{\text{Anzahl der belegten Zimmer}}
  • Beispiel: Wenn ein Hotel 50 belegte Zimmer und einen Gesamtumsatz von 5.000 € hat, beträgt der ADR 100 €.

    • Wichtigkeit: Eine steigende ADR deutet darauf hin, dass das Hotel in der Lage ist, höhere Zimmerpreise durchzusetzen, was zu einem höheren Umsatz führt.

3. RevPAR (Revenue per Available Room, Umsatz pro verfügbarem Zimmer)

Der RevPAR kombiniert die Belegungsrate und den ADR, um den durchschnittlichen Umsatz pro verfügbarem Zimmer zu berechnen. Er ist eine der wichtigsten Kennzahlen zur Bewertung der Gesamtleistung eines Hotels.

  • Berechnung:

    RevPAR=ADR×Belegungsrate\text{RevPAR} = \text{ADR} \times \text{Belegungsrate}

    Alternativ:

    RevPAR=Gesamter ZimmerumsatzVerfu¨gbare Zimmer\text{RevPAR} = \frac{\text{Gesamter Zimmerumsatz}}{\text{Verfügbare Zimmer}}
  • Beispiel: Wenn der ADR eines Hotels 100 € beträgt und die Belegungsrate 80 % beträgt, ist der RevPAR 80 €.

    • Wichtigkeit: Der RevPAR zeigt, wie gut das Hotel seine Zimmer sowohl hinsichtlich Auslastung als auch Preis verkauft. Eine Verbesserung des RevPAR kann durch eine höhere Belegungsrate oder durch eine Erhöhung des ADR erreicht werden.

4. GOPPAR (Gross Operating Profit per Available Room, Bruttobetriebsgewinn pro verfügbarem Zimmer)

Der GOPPAR ist eine erweiterte Kennzahl, die den Betriebserfolg eines Hotels berücksichtigt, indem der Bruttobetriebsgewinn pro verfügbarem Zimmer gemessen wird. Im Gegensatz zum RevPAR berücksichtigt der GOPPAR auch die Betriebskosten.

  • Berechnung:

    GOPPAR=BruttobetriebsgewinnVerfu¨gbare Zimmer\text{GOPPAR} = \frac{\text{Bruttobetriebsgewinn}}{\text{Verfügbare Zimmer}}
  • Beispiel: Wenn der Bruttobetriebsgewinn eines Hotels 50.000 € beträgt und es 100 verfügbare Zimmer hat, beträgt der GOPPAR 500 €.

    • Wichtigkeit: GOPPAR bietet eine umfassendere Sicht auf die Leistung des Hotels, da er nicht nur den Umsatz, sondern auch die Kostenstrukturen berücksichtigt.

5. TRevPAR (Total Revenue per Available Room, Gesamtumsatz pro verfügbarem Zimmer)

Der TRevPAR misst den gesamten Umsatz pro verfügbarem Zimmer und berücksichtigt dabei nicht nur den Zimmerumsatz, sondern auch andere Einnahmenquellen wie Gastronomie, Spa, Veranstaltungen und andere Dienstleistungen.

  • Berechnung:

    TRevPAR=GesamtumsatzVerfu¨gbare Zimmer\text{TRevPAR} = \frac{\text{Gesamtumsatz}}{\text{Verfügbare Zimmer}}
  • Beispiel: Wenn ein Hotel einen Gesamtumsatz von 100.000 € und 100 verfügbare Zimmer hat, beträgt der TRevPAR 1.000 €.

    • Wichtigkeit: Diese Kennzahl zeigt, wie gut das Hotel seine gesamten Einnahmenquellen nutzt, nicht nur den Zimmerverkauf. Es ist besonders wichtig für Hotels, die über zusätzliche Angebote wie Restaurants, Konferenzräume oder Freizeitaktivitäten verfügen.

6. Cost per Occupied Room (Kosten pro belegtem Zimmer)

Diese Kennzahl gibt an, wie viel ein Hotel für den Betrieb eines belegten Zimmers ausgibt. Dazu gehören variable Kosten wie Reinigung, Versorgungsleistungen, Personal und Verbrauchsmaterialien.

  • Berechnung:

    Kosten pro belegtem Zimmer=Gesamte variable KostenAnzahl der belegten Zimmer\text{Kosten pro belegtem Zimmer} = \frac{\text{Gesamte variable Kosten}}{\text{Anzahl der belegten Zimmer}}
  • Beispiel: Wenn die variablen Kosten eines Hotels 10.000 € betragen und es 100 belegte Zimmer hat, betragen die Kosten pro belegtem Zimmer 100 €.

    • Wichtigkeit: Diese Kennzahl hilft, die Effizienz des Hotelbetriebs zu bewerten. Niedrigere Kosten pro belegtem Zimmer bedeuten, dass das Hotel effizienter arbeitet und möglicherweise höhere Gewinnmargen erzielt.

7. Break-even Point (Gewinnschwelle)

Der Break-even-Point ist die Kennzahl, die angibt, wie viele Zimmer das Hotel zu welchem Preis verkaufen muss, um die Betriebskosten zu decken. Ab diesem Punkt beginnt das Hotel, Gewinne zu erzielen.

  • Berechnung:

    Break-even-Punkt=FixkostenADR×Belegungsrate\text{Break-even-Punkt} = \frac{\text{Fixkosten}}{\text{ADR} \times \text{Belegungsrate}}
  • Wichtigkeit: Der Break-even-Point hilft Hotelmanagern, zu verstehen, wie viel Umsatz erforderlich ist, um profitabel zu werden. Dies ist entscheidend, um zu bestimmen, ob das aktuelle Geschäftsmodell tragfähig ist.

8. NPS (Net Promoter Score, Empfehlungsrate)

Der NPS ist eine Kennzahl, die die Kundenzufriedenheit und die Wahrscheinlichkeit misst, dass Gäste das Hotel weiterempfehlen. Gäste werden gefragt, wie wahrscheinlich es ist, dass sie das Hotel Freunden oder Familie empfehlen würden, und die Antworten werden auf einer Skala von 0 bis 10 bewertet.

  • Berechnung:

    NPS=%Promoter−%Detraktoren\text{NPS} = \% \text{Promoter} – \% \text{Detraktoren}
    • Promoter: Gäste, die mit 9 oder 10 bewerten.
    • Detraktoren: Gäste, die mit 0 bis 6 bewerten.
  • Wichtigkeit: Ein hoher NPS zeigt, dass die Gäste zufrieden sind und bereit sind, das Hotel weiterzuempfehlen, was die Loyalität erhöht und neue Kunden anzieht.

9. Customer Satisfaction Index (CSI, Kundenzufriedenheitsindex)

Der CSI misst die allgemeine Zufriedenheit der Gäste mit ihrem Aufenthalt. Es ist ein wertvolles Instrument, um die Servicequalität des Hotels zu bewerten und zu verstehen, in welchen Bereichen Verbesserungen erforderlich sind.

  • Berechnung:
    Der CSI wird durch Umfragen ermittelt, bei denen Gäste ihre Zufriedenheit mit verschiedenen Aspekten des Hotels (z.B. Zimmerqualität, Service, Sauberkeit) bewerten.

  • Wichtigkeit: Ein hoher CSI bedeutet, dass das Hotel den Erwartungen der Gäste gerecht wird oder diese übertrifft, was zu positiven Bewertungen und Wiederbesuchen führt.

10. ARPA (Average Revenue per Account, Durchschnittlicher Umsatz pro Gast)

Der ARPA misst den durchschnittlichen Umsatz, den ein Gast während seines Aufenthalts generiert. Diese Kennzahl hilft, die Einnahmen pro Kunde zu verstehen, insbesondere in Bezug auf Zusatzverkäufe wie Restaurantbesuche, Spabehandlungen oder zusätzliche Dienstleistungen.

  • Berechnung:

    ARPA=GesamtumsatzAnzahl der Ga¨ste\text{ARPA} = \frac{\text{Gesamtumsatz}}{\text{Anzahl der Gäste}}
  • Wichtigkeit: Ein hoher ARPA zeigt, dass das Hotel erfolgreich darin ist, den Gästen zusätzliche Dienstleistungen und Produkte zu verkaufen, was den Gesamtumsatz pro Gast erhöht.

Die genannten Kennzahlen sind entscheidend für das Management eines Hotels, da sie tiefe Einblicke in die Betriebsabläufe, die finanzielle Gesundheit und die Kundenzufriedenheit geben. Ein erfolgreiches Hotel achtet darauf, die Belegungsrate und den RevPAR zu maximieren, während es gleichzeitig die Betriebskosten im Griff behält und auf eine hohe Gästezufriedenheit hinarbeitet.

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