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HOTEL LEXIKON

Cashflow in der Hotellerie

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HOTEL LEXIKON

Erklärung des Begriffs: Cashflow in der Hotellerie

Der Begriff Cashflow spielt in der Hotellerie eine entscheidende Rolle, da er die Liquidität eines Unternehmens widerspiegelt. In einfachen Worten beschreibt der Cashflow die Menge an Geld, die in einem bestimmten Zeitraum in das Unternehmen hineinfließt und wieder hinausgeht. In der Hotellerie, wo regelmäßige Einnahmen und Ausgaben durch Zimmerverkauf, Dienstleistungen und Betriebskosten anfallen, ist ein effektives Cashflow-Management unerlässlich, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und Investitionen zu tätigen.

Der Cashflow bezeichnet den Nettobetrag an Barmitteln, der in einem bestimmten Zeitraum (monatlich, vierteljährlich oder jährlich) in das Unternehmen fließt und wieder abfließt. Er unterscheidet sich vom Gewinn, da der Gewinn auf der Grundlage von Einnahmen und Ausgaben ermittelt wird, während der Cashflow den tatsächlichen Geldfluss abbildet. In der Hotellerie ist es von entscheidender Bedeutung, dass das Hotel nicht nur Gewinne erzielt, sondern auch über ausreichend liquide Mittel verfügt, um laufende Kosten zu decken und Investitionen zu tätigen.

Der Cashflow wird in drei Hauptkategorien unterteilt:

  1. Operativer Cashflow: Der Cashflow aus dem operativen Geschäft spiegelt die Einnahmen und Ausgaben wider, die aus dem täglichen Betrieb des Hotels stammen, wie Zimmerverkäufe, Verpflegung, Freizeitangebote und laufende Kosten wie Löhne, Wartung und Versorgung.

  2. Investitions-Cashflow: Dieser Teil des Cashflows bezieht sich auf Investitionen, wie den Kauf neuer Ausrüstung, die Renovierung des Hotels oder den Erwerb von Immobilien. Ein negativer Cashflow in diesem Bereich ist oft ein Zeichen dafür, dass ein Hotel in sein Wachstum investiert.

  3. Finanzierungs-Cashflow: Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten umfasst Geld, das aus Krediten oder Investitionen stammt, sowie die Rückzahlung von Schulden. Ein positiver Finanzierungs-Cashflow kann auf neue Kredite hinweisen, während ein negativer Cashflow die Tilgung von Verbindlichkeiten widerspiegelt.

Bedeutung des Cashflows in der Hotellerie

Der Cashflow ist für Hotels besonders wichtig, da sie eine hohe Anzahl an laufenden Kosten haben, die kontinuierlich gedeckt werden müssen, unabhängig davon, wie hoch die aktuellen Einnahmen sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Personalkosten: In einem Hotel sind die Personalkosten oft eine der größten Ausgabepositionen. Die Löhne der Angestellten müssen regelmäßig bezahlt werden, unabhängig davon, ob das Hotel zu 100 % ausgelastet ist oder nicht.

  • Betriebskosten: Hierzu zählen die Kosten für Versorgungsleistungen wie Wasser, Strom und Heizung sowie die Wartung und Instandhaltung des Gebäudes. Diese Kosten fallen ebenfalls kontinuierlich an und können je nach Saison stark schwanken.

  • Marketing und Vertrieb: Um Gäste anzuziehen, investieren Hotels in Marketing, Vertrieb und Online-Präsenz. Diese Ausgaben sind notwendig, um den Betrieb zu fördern und die Belegung zu maximieren.

Herausforderungen im Cashflow-Management der Hotellerie

Hotels sehen sich häufig mit Herausforderungen konfrontiert, die das Cashflow-Management erschweren können:

  1. Saisonabhängigkeit: Die Nachfrage nach Hotelzimmern variiert oft stark mit den Jahreszeiten. Während der Hochsaison, z. B. im Sommer oder während besonderer Veranstaltungen, erzielen Hotels hohe Einnahmen. In der Nebensaison oder während wirtschaftlicher Abschwünge können die Einnahmen jedoch drastisch sinken. Ein wirksames Cashflow-Management muss sicherstellen, dass das Hotel auch in schwachen Zeiten ausreichend Liquidität hat, um laufende Kosten zu decken.

  2. Kreditkartenzahlungen und Zahlungsfristen: Viele Hotelgäste bezahlen mit Kreditkarten, was oft dazu führt, dass die tatsächlichen Geldmittel erst Tage oder Wochen nach dem Aufenthalt des Gastes verfügbar sind. Zudem müssen Hotels oft Vorauszahlungen für Lieferungen oder Dienstleistungen leisten, was den Cashflow zusätzlich belasten kann.

  3. Instandhaltung und Investitionen: Hotels müssen regelmäßig in Renovierungen, Modernisierungen und neue Technologien investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese Ausgaben sind oft hoch und können zu einem negativen Cashflow führen, wenn sie nicht sorgfältig geplant und finanziert werden.

Strategien zur Verbesserung des Cashflows in der Hotellerie

Ein effektives Cashflow-Management ist entscheidend, um finanzielle Engpässe zu vermeiden und sicherzustellen, dass das Hotel rentabel bleibt. Hier sind einige Strategien, die in der Hotellerie angewendet werden können:

  1. Saisonale Preisgestaltung: Um den Cashflow während der Nebensaison zu stabilisieren, können Hotels dynamische Preisstrategien anwenden. Durch die Anpassung der Preise an die Nachfrage können Hotels ihre Auslastung verbessern und den Umsatz stabilisieren.

  2. Vorauszahlungen und flexible Zahlungsoptionen: Hotels können durch Vorauszahlungen von Gästen oder durch die Einführung von Treueprogrammen den Cashflow positiv beeinflussen. Auch die Diversifizierung der Zahlungsoptionen, wie die Akzeptanz von Online-Zahlungen oder sofortiger Banküberweisung, kann die Liquidität verbessern.

  3. Kostenkontrolle: Durch die Optimierung der Betriebskosten, wie den effizienten Einsatz von Energie oder die Reduzierung von Abfall, können Hotels ihre laufenden Ausgaben senken und den operativen Cashflow verbessern.

  4. Finanzplanung und Budgetierung: Eine detaillierte Finanzplanung und regelmäßige Überwachung des Cashflows sind unerlässlich. Hotels sollten Puffer einplanen, um unvorhergesehene Ausgaben oder Einnahmeausfälle zu kompensieren.

  5. Fremdfinanzierung und Investoren: In Zeiten hoher Investitionskosten, wie z. B. bei größeren Renovierungen, kann es sinnvoll sein, Kredite aufzunehmen oder Investoren zu gewinnen, um den negativen Cashflow im Investitionsbereich auszugleichen.

Der Cashflow ist eine kritische Kennzahl für Hotels, da er die Fähigkeit eines Unternehmens widerspiegelt, seine laufenden Verpflichtungen zu erfüllen, Investitionen zu tätigen und gleichzeitig profitabel zu bleiben. Ein solides Cashflow-Management ist unerlässlich, um saisonale Schwankungen zu bewältigen, unvorhergesehene Ausgaben zu decken und langfristig finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Durch sorgfältige Planung, Kostensenkung und die Optimierung von Einnahmen können Hotels ihre Liquidität sicherstellen und gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben.

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