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RevPAR (Revenue per Available Room)

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HOTEL LEXIKON

Erklärung des Begriffs: RevPAR (Revenue per Available Room)

Der Begriff RevPAR (Revenue per Available Room) ist eine der zentralen Kennzahlen in der Hotellerie und wird verwendet, um die Ertragskraft eines Hotels zu messen. Er steht für den Umsatz pro verfügbarem Zimmer und gibt Hoteliers Aufschluss darüber, wie effizient sie ihre Zimmerkapazitäten nutzen, um Einnahmen zu generieren. RevPAR ist eine Schlüsselgröße, die sowohl die Auslastung eines Hotels als auch den erzielten Zimmerpreis in Betracht zieht, was es zu einem wesentlichen Instrument im Revenue Management macht.

Definition und Berechnung des RevPAR

RevPAR wird berechnet, indem der gesamte Zimmerumsatz durch die Anzahl der verfügbaren Zimmer in einem bestimmten Zeitraum geteilt wird. Die Formel lautet:

RevPAR=ZimmerumsatzAnzahl der verfu¨gbaren Zimmer\text{RevPAR} = \frac{\text{Zimmerumsatz}}{\text{Anzahl der verfügbaren Zimmer}}

Eine alternative Möglichkeit, den RevPAR zu berechnen, ist die Kombination der Belegungsrate mit dem durchschnittlichen Zimmerpreis (Average Daily Rate, ADR). Diese Berechnungsmethode lautet:

RevPAR=Belegungsrate×ADR\text{RevPAR} = \text{Belegungsrate} \times \text{ADR}

Wenn ein Hotel beispielsweise eine Belegungsrate von 80 % und einen durchschnittlichen Zimmerpreis (ADR) von 100 € hat, beträgt der RevPAR 80 €. Diese Kennzahl zeigt, dass das Hotel durchschnittlich 80 € pro verfügbarem Zimmer und Tag einnimmt, unabhängig davon, ob das Zimmer belegt ist oder nicht.

Die Bedeutung des RevPAR

Der RevPAR ist eine der wichtigsten Kennzahlen in der Hotellerie, da er einen umfassenderen Einblick in die Leistung eines Hotels bietet als die reine Belegungsrate oder der Zimmerpreis allein. Während die Belegungsrate lediglich angibt, wie viele Zimmer eines Hotels belegt sind, und der ADR den Durchschnittspreis der verkauften Zimmer widerspiegelt, kombiniert der RevPAR beide Elemente. Dies ermöglicht es dem Hotelmanagement, die Gesamteffizienz des Betriebs zu analysieren.

1. Beurteilung der Gesamteffizienz

Der RevPAR gibt Aufschluss darüber, wie effektiv ein Hotel seine Zimmerkapazitäten nutzt, um Einnahmen zu generieren. Ein hoher RevPAR deutet darauf hin, dass das Hotel entweder eine hohe Belegungsrate hat, hohe Zimmerpreise erzielt oder beides kombiniert. Ein niedriger RevPAR hingegen signalisiert, dass das Hotel Schwierigkeiten hat, entweder eine ausreichende Auslastung zu erreichen oder angemessene Preise durchzusetzen.

2. Vergleich mit Wettbewerbern

Der RevPAR ist eine zentrale Kennzahl, um ein Hotel mit seinen Wettbewerbern zu vergleichen. Dabei wird oft der sogenannte RevPAR-Index verwendet, der die Leistung eines Hotels relativ zum Durchschnitt der Wettbewerber misst. Ein Indexwert von über 100 bedeutet, dass das Hotel besser abschneidet als der Durchschnitt, während ein Wert unter 100 darauf hinweist, dass das Hotel hinter den Wettbewerbern zurückbleibt.

3. Strategische Entscheidungsfindung

Der RevPAR spielt eine entscheidende Rolle bei der strategischen Planung und Entscheidungsfindung in der Hotellerie. Manager und Revenue-Teams nutzen diese Kennzahl, um zu beurteilen, ob ihre Preisstrategien, Marketingmaßnahmen und Kapazitätssteuerungen effektiv sind. Der RevPAR hilft dabei, Trends zu erkennen und Bereiche zu identifizieren, in denen Verbesserungen möglich sind, sei es durch eine bessere Preisgestaltung, die Optimierung der Belegung oder den Einsatz von Yield-Management-Techniken.

Faktoren, die den RevPAR beeinflussen

Es gibt verschiedene Faktoren, die den RevPAR eines Hotels direkt beeinflussen. Ein tiefes Verständnis dieser Faktoren ermöglicht es Hoteliers, gezielte Maßnahmen zur Verbesserung dieser Kennzahl zu ergreifen:

  1. Zimmerpreise (ADR): Der durchschnittliche Zimmerpreis hat einen großen Einfluss auf den RevPAR. Hotels, die in der Lage sind, höhere Preise zu erzielen, ohne die Belegung zu beeinträchtigen, können ihren RevPAR signifikant steigern. Hierbei spielt auch die Positionierung des Hotels eine Rolle – ein Luxushotel wird in der Regel höhere Zimmerpreise verlangen können als ein Budget-Hotel.

  2. Belegungsrate: Die Belegungsrate beeinflusst ebenfalls den RevPAR. Ein Hotel mit einer hohen Belegung wird mehr Einnahmen erzielen, was den RevPAR erhöht. Allerdings ist es wichtig, die Balance zwischen Preis und Belegung zu finden. Ein stark gesenktes Preisniveau kann die Belegung zwar kurzfristig steigern, den RevPAR jedoch langfristig senken, wenn der Preis zu stark fällt.

  3. Saisonale Schwankungen: Die Nachfrage nach Hotelzimmern unterliegt oft saisonalen Schwankungen. In der Hochsaison, wenn viele Reisende unterwegs sind, steigen sowohl die Belegung als auch die Zimmerpreise, was zu einem höheren RevPAR führt. In der Nebensaison müssen Hotels dagegen möglicherweise mit Sonderangeboten und Preisnachlässen arbeiten, um ihre Belegung zu halten, was den RevPAR drücken kann.

  4. Wettbewerbsumfeld: Die Wettbewerbsintensität in einem Markt hat ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf den RevPAR. In stark umkämpften Märkten kann es schwierig sein, sowohl hohe Belegungsraten als auch hohe Zimmerpreise zu erzielen, da der Wettbewerb die Preise nach unten drückt. Hotels müssen daher kreative Strategien entwickeln, um sich von ihren Wettbewerbern abzuheben und ihren RevPAR zu maximieren.

  5. Vertriebsstrategien: Wie ein Hotel seine Zimmer verkauft, beeinflusst den RevPAR ebenfalls. Der Vertrieb über Online-Reisebüros (OTAs) wie Booking.com oder Expedia kann zwar die Belegung erhöhen, da diese Plattformen eine große Reichweite haben, aber die Provisionskosten können den effektiven RevPAR senken. Daher setzen viele Hotels auf eine ausgewogene Vertriebsmischung aus Direktbuchungen, OTAs und anderen Kanälen.

Strategien zur Steigerung des RevPAR

Es gibt verschiedene Strategien, die Hotels anwenden können, um ihren RevPAR zu steigern:

  1. Dynamische Preisgestaltung: Hotels nutzen zunehmend Revenue-Management-Systeme, um ihre Preise in Echtzeit anzupassen. Diese Systeme analysieren die aktuelle Nachfrage, das Buchungsverhalten und die Marktbedingungen und schlagen Preisänderungen vor, die den RevPAR maximieren. In Zeiten hoher Nachfrage können die Preise erhöht werden, um den Umsatz pro Zimmer zu steigern, während bei schwacher Nachfrage Preisanpassungen vorgenommen werden, um die Belegung zu erhöhen.

  2. Upselling und Cross-Selling: Eine weitere Möglichkeit, den RevPAR zu steigern, besteht darin, Gäste zu ermutigen, höhere Zimmerkategorien oder zusätzliche Dienstleistungen zu buchen. Durch Upselling (Verkauf eines teureren Zimmers) oder Cross-Selling (Verkauf von Zusatzleistungen wie Frühstück, Spa-Nutzung oder Transfers) können Hotels den durchschnittlichen Umsatz pro Gast und somit den RevPAR erhöhen.

  3. Optimierung des Vertriebskanalmix: Die richtige Balance zwischen Direktbuchungen und Buchungen über Drittanbieter ist entscheidend, um den RevPAR zu maximieren. Direktbuchungen sind in der Regel profitabler, da keine Provisionen anfallen. Daher bieten viele Hotels Anreize für Direktbuchungen, wie z. B. niedrigere Preise oder exklusive Vorteile für Gäste, die direkt über die Website des Hotels buchen.

  4. Gruppen- und Firmenbuchungen: Hotels können auch den Vertrieb von Gruppenbuchungen oder die Zusammenarbeit mit Unternehmen nutzen, um ihre Belegung zu steigern. Diese Buchungen garantieren oft eine hohe Zimmerauslastung über einen bestimmten Zeitraum und helfen, den RevPAR zu stabilisieren, insbesondere in Zeiten schwächerer Nachfrage.

  5. Verlängerung der Aufenthaltsdauer: Hotels können auch versuchen, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ihrer Gäste zu erhöhen, indem sie Sonderangebote für längere Aufenthalte anbieten. Dies kann zu einer höheren Belegung und einem stabileren RevPAR führen, da längere Aufenthalte oft zu einer höheren Auslastung der Zimmer führen.

RevPAR im Vergleich zu anderen Kennzahlen

Während der RevPAR eine wichtige Kennzahl ist, wird er oft in Verbindung mit anderen Metriken verwendet, um ein umfassenderes Bild der Hotelperformance zu erhalten. Dazu gehören:

  1. ADR (Average Daily Rate): Während der RevPAR sowohl die Belegung als auch den Preis berücksichtigt, konzentriert sich der ADR ausschließlich auf den durchschnittlichen Zimmerpreis. Ein Hotel kann einen hohen ADR haben, aber wenn die Belegung niedrig ist, kann der RevPAR dennoch gering sein.

  2. Belegungsrate: Die Belegungsrate allein gibt Aufschluss darüber, wie viele Zimmer belegt sind, sagt aber nichts darüber aus, zu welchem Preis diese Zimmer verkauft wurden. Daher muss die Belegungsrate immer im Zusammenhang mit dem RevPAR betrachtet werden, um den Gesamterfolg zu bewerten.

  3. Total RevPAR (TRevPAR): TRevPAR erweitert den RevPAR, indem er nicht nur den Zimmerumsatz, sondern auch alle anderen Einnahmenquellen eines Hotels berücksichtigt, wie z. B. Speisen und Getränke, Wellness-Angebote oder Veranstaltungen. Diese Kennzahl bietet einen umfassenderen Überblick über die gesamte Umsatzleistung eines Hotels.

Der RevPAR (Revenue per Available Room) ist eine zentrale Kennzahl in der Hotellerie und ein wesentliches Instrument zur Bewertung der Ertragskraft eines Hotels. Durch die Kombination von Belegungsrate und Zimmerpreis ermöglicht der RevPAR eine umfassende Analyse der Umsatzeffizienz. Hotels, die gezielt Strategien zur Optimierung ihrer Preise, Belegung und Vertriebskanäle anwenden, können ihren RevPAR steigern und langfristig erfolgreich am Markt agieren.

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